Cimmerian Wolfpack - das RP-Tagebuch meines Eroberers

  • Hi zusammen! Ich habe in Ermangelung eines funktionierenden Internets bei mir daheim die Umzugsphase genutzt, mein RP-"Tagebuch" von Thyrfing weiterzuschreiben. Anbei der erste Teil der bisher 4 digital zu papier gebrachten Stories :) (Dank an Uriah für die Motivation durch seine Drachenreiter-Story). Viel Spaß beim Lesen ;)

  • Tales of the Cimmerian Wolfpack



    Part 1 – Suffering



    „Laufen! … laufen oder sterben!“, dachte Thyrfing, als er mit lang ausholenden Schritten die Strecke zwischen sich und seinen Verfolgern stetig vergrößerte. Tief sog er die kalte Luft in seine Lungen, fühlte, wie sie mit tausend kleinen Nadeln in seine Brust stach. Hinter ihm erschallte eines der Vanirkriegshörner…rief um Verstärkung um das „wehrlose Wild“ zu jagen. Bei Crom, er würde ihnen schon zeigen, wozu ein Cimmerier in der Lage ist, wenn er in die Ecke getrieben wird! Aber zuvor musste er Zeit gewinnen…musste sich absetzen, um den Tod seiner Clansleute zu rächen! Sie waren im Morgengrauen gekommen und obwohl Clan Whyvern vorbereitet und gewarnt gewesen war, hatten sie gegen die geballte Macht von Grimnirs Kriegshorde keine Chance. Grimnir selbst – begleitet von mehreren Dutzend der frostblonden Ymirish – war wie ein Sturm durch das nördliche Conall Tal gefegt und hatte den Angriff auf das schwer befestigte Dorfzentrum eingeleitet. Zoll um Zoll verteidigten die eingeschlossenen Cimmerier ihr Leben...verteidigten den Clan. Sie kämpften wie Berserker…wie Helden! Und doch brach ihre Verteidigung zusammen, als mehrere Ymirish-Zauberer aus Schnee geborene Dämonen schufen…die Verteidiger auf dem Wall einfach hinwegfegten und wie dürre Zweige zerschmetterten. Häuptling Thoral Graumähne fiel als einer der Letzten. Ein Berg toter Vanir und zwei gefallene Ymirish Hauptleute zeugten von seinem Geschick mit dem mächtigen Bastardschwert und den tödlichen Kreisen, die es gezogen hatte. Er fiel mit dem Clansruf auf seinen Lippen, bevor er blutüberströmt zusammenbrach: „Ehre und Stärke, Clan Whyvern!“



    Ein Pfeil, der neben ihm im Schnee einschlug – keine zwei Handbreit neben seiner Wade – riss Thyrfing aus seiner Gedankenwelt. Erinnerte ihn an die Gefahr hinter sich. Er musste den Pfad am östlichen Ausläufer des Blutpasses erreichen…musste die zahlenmäßige Überlegenheit des Feindes durch für ihn vorteilhafteres Terrain ausgleichen. Musste so viele Vanir wie nur irgend möglich noch mit in den Tod ziehen! Noch eine gute halbe Meile! Ein weiteres Kriegshorn ertönte…zu nah um sich auszuruhen! Laute Rufe in Nordheimisch…das unverkennbare Schnappen der Sehnen von geleimten Kriegsbögen…das Sirren der schweren Pfeile in der eiskalten Bergluft…dumpfe Einschläge im schneebedeckten Erdreich. Schnaufend lief der Clansmann weiter vorwärts, gönnte den schmerzenden Muskeln keine Ruhe…trieb sich bis auf das Äußerste an, als plötzlich ein stechender Schmerz im linken Oberschenkel ihn straucheln und hart auf den gefrorenen Boden fallen lies. Zischend biss er sich vor Schmerz auf die Lippen, rappelte sich – den Schützen lautstark verfluchend – so schnell er konnte wieder hoch. Sah den schwarz-rot gefiederten Pfeil seitlich in seinem Oberschenkel stecken. Ein Kriegspfeil, mit dreigezackter Spitze – „Das wird weh tun!“, dachte er bei sich, brach eine gute Handbreit vom gefiederten Schaftende ab, biss darauf. Holte tief Luft und stieß mit einem lauten Stöhnen den Rest nach vorne durch das Bein hindurch…zog es blutbesudelt heraus. Stärke, das war Crom’s Gabe an sein Volk, als er die anderen Götter des Nordens besiegt und Cimmerien daraufhin verlassen hatte. Und der Gott der Cimmerier würde einen Schwächling nicht an seiner Tafel dulden! Humpelnd lief er weiter, den stechenden Schmerz und die blutende Wunde ignorierend. Erreichte schließlich den schmalen Pfad. Ein Blick über die Schulter…sieben...acht…ein Dutzend rothaariger Vanir, weniger als eine Bogenschussweite entfernt…Schwerter ziehend…siegesgewiss! Thyrfing positionierte sich einige Meter hinter einer scharfen Biegung des Bergpfades und bereitete sich auf den Zusammenstoß vor. Prüfte die Schärfe seiner wertvollen, mit Silberintarsien eingelegten Äxte. Legte den leichten Wurfspeer bereit und prüfte routiniert den Sitz seiner wenigen Rüstungsteile: stählerne Arm- und Beinschienen, den mit Bronzestreifen verstärkten Ringpanzer sowie den fein ziselierten Helm aus blauem Eisen, den er bei vorherigen Kämpfen einem besiegten Æsir-Söldner abgenommen hatte. Umschloss den Wurfspeer fester und knurrte mit einem grimmigen Lächeln auf den Lippen ein „Crom!“ in die Eiseskälte hinaus… hörte die herannahenden Nordmänner unmittelbar hinter der Biegung! Zog den Speer mit einem vollendeten Schwung über die Schulter zurück und lies ihn in der Vorwärtsbewegung auf dem Scheitelpunkt und mit voller Kraft just in dem Moment los, als der Vanirkrieger brüllend um die Biegung hervorsprang. Die Waffe traf den Mann mitten in die Brust, fraß sich mühelos durch das eiserne Kettenhemd und drang mit dem Geräusch berstender Knochen hinten wieder aus dem Körper aus. Riss diesen und den direkt dahinter folgenden Kämpfer mit aller in den Wurf gelegten Macht über den Rand des scharfen Abgrunds…hinunter in den Tod! Kaum ein halbes Dutzend Herzschläge später stand Thyrfing mit gezogenen Waffen in Angriffsposition…erwartete seine Gegner, die tief stehende Sonne in seinem Rücken. Faser für Faser die Inkarnation eines Eroberers stürzte er sich mitten unter die vom Blutrausch ergriffenen Vanir. Blockte einen kraftvoll geführten Schwertschlag mit der linkshändig geführten Waffe ab, nahm dem Vanir mit der rechten den Schwertarm…lies ihn sterbend hinter sich. Durchtrennte tief geduckt dem nächsten Nordmann die Sehnen und nagelte diesen mit einem festen Tritt in die Magengrube auf dem Boden fest, während schnell aufblitzender Stahl dessen Kehle durchtrennte. Blut spritzte stoßartig hervor, verteilte sich auf Thyrfings Armen und Beinen…nährte dessen Wut mit seiner Wärme. Ein Nordmann mit einer riesigen zweihändigen Kriegsaxt führte einen brutalen, von oben geführten Schlag gegen den Cimmerier aus. Im letzten Moment konnte dieser sich seitlich an dem Vanir vorbeirollen…hörte den Aufprall der Waffe auf dem schneebedeckten Fels. Sich umdrehend, hieb Thyrfing seine rechtshändig geführte Axt in den Rücken des Nordmanns, wo sie sich zolltief in Fleisch und Knochen grub und zwischen den gebrochenen Wirbeln stecken blieb. Zerrend versuchte er seine Waffe herauszuziehen. Eine Sekunde der Unachtsamkeit und ein Kurzschwert stach in seine linke Seite…schlug eine schmerzhafte Wunde, dabei aber nicht die Rippen durchdringend! Mit lautem Brüllen lies Thyrfing seine steckengebliebene Waffe los, wirbelte herum und stieß den Vanirkrieger mit einem heftigen Schlag auf dessen Schild zur Seite…packte seine verbleibende Axt mit beiden Händen und schlug mit großen Bögen um sich…schaffte sich Raum und Zeit zum Handeln.Der Vanir, der ihn eben noch bedrängt hatte, taumelte von der ungeheuren Gewalt der Schläge eingeschüchtert zurück, verlor das Gleichgewicht und stürzte laut schreiend in den Abgrund. Thyrfing merkte deutlich, wie seine Schläge kraftloser wurden…wie er sich auf das Verteidigen verlagerte…dennoch trieb ihn der Rachegedanke weiter an! Keuchend parierte er einen horizontal geführten Schwertschlag an seiner linken Seite, packte und hielt den Waffenarm des glücklosen Vanir eisern fest…trennte diesen kurz über dem Ellenbogen ab und zog seine eigene Waffe im Rückschwung durch das Gesicht des Gegners.



  • Zorn und Wut packte ihn…zerrte an seinen Gedanken…verschleierte ihm wie mit einem roten Nebel die Sicht! Die Schläge der Feinde verschwammen und wirkten wie in Zeitlupe ausgeführt, während der Cimmerier wie ein Wirbelwind unter den Vanir wütete…dabei selbst zahlreiche Schnitte und Wunden erhaltend. Der Treffer eines Schildbuckels brach dem Eroberer die Nase, lies ihn benommen und Blut spuckend zurücktaumeln. Der Vanir setzte sofort nach und stach mit kurzen Hieben auf den Clansmann ein, vermochte diesen aber nicht ernsthaft zu verletzen. Thyrfing wehrte die Schläge mühevoll ab und wartete auf den kleinen Moment, an dem die Deckung des Gegners offen war…nutzte diesen kurzen Zeitpunkt und schickte einen weiteren Gegner zurück an Ymirs Tafel. Er schnappte sich das Kurzschwert des Gefallenen, teilte mit unveränderter Gewalt Schläge unter seinen Feinden aus…hieb sich eine blutige Gasse durch die Angreifergruppe. … ein mächtiger Schlag eines Kriegshammers durchdrang seine Verteidigung, traf auf sein linkes Bein und lies ihn zusammenknicken. Er wich einem weiteren Schlag aus und öffnete dem Rothaarigen Krieger mit einem letzten Kraftakt die Bauchdecke, so dass dieser gurgelnd und seine Eingeweide festhaltend auf der Stelle zusammenbrach.



    Laut rauschte das Blut in Thyrfings Ohren und ihm war, als würde er in der Ferne weitere mächtige Kriegshörner vernehmen. Sein Atem kam stoßweise und er umklammerte seine Waffen so stark, dass die Knöchel weiß hervortraten. Verwirrt stellte er fest, dass er nun alleine auf dem schmalen Grat stand…seine Feinde tot hinter ihm lagen. Seine Waffen waren schartig, die Rüstungsteile blutbefleckt…der Clanskilt war stellenweise zerrissen. Langsam sackte der Cimmerier nach hinten über und fiel auf den kalten Boden…spürte den Schmerz der zahlreichen Wunden umso deutlicher, je mehr die unbändige Wut in ihm nachließ. „Crom…mein Clan ist gerächt!“, murmelte er noch bevor ihn eine gnadenvolle Ohnmacht wie in eine mondlose Nacht hinfort zog und von seinen Schmerzen befreite…





    …to be continued!

  • baaah du schuft schreib weiter wie kannst du es wagen an diser stelle aufzuhören will wissen was mit Thyrfing passiert wenn er schon ohnmächtig alleine im der eisigen welt rum liegt :) wer wird ihn finden ? kommt er wieder zu bewust sein ? gib uns mehr input



    OK anfangs dacht ich soll ich mir das ding wirklich durch lesen aber dann hab ich Zidayas Post gesehen und dacht mir hmm ich glaub ich lese das auch mal :) muss sagen bin begeistert grossen respekt vor leuten die sowas können.

  • *rotwerd* Danke für die Blumen ;) Also ich habe versucht, in dem Stil zu schreiben, wie R.E.H. oder L.C. in den Romanen...und natürlich blutig, schließlich ist Hyborien kein Kindergarten für Warmduscher :) Oki, dann werde ich am WE Teil II mal überarbeiten und dann wohl am Anfang nächster Woche posten ;) bis dahin ein schönes WE und frohes Gedaddel *aus dem Büro verschwindet* :)

  • Tales of the Cimmerian Wolfpack






    Part 2 – Pain & Slavery






    “…und dann ist dieser Trottel Tharbold doch tatsächlich in die Speerspitze eines dieser cimmerischen Weiber gerannt! Hat ihm tatsächlich die Eingeweide zerschnitten und ist wie ein Schwein verblutet, ha ha ha … Leiff? He, Leiff, was ist denn…. Bei YMIRS BART!“



    Wie angewurzelt blieb der Vanirkrieger neben seinem Kameraden stehen. Beide waren als Vorhut eingeteilt worden, nachdem sie mit Grimnirs Kriegshorde den nördlichen Teil des Conall Tals verwüstet hatten. Erst heute Morgen hatten sie ein weiteres Dorf geplündert und dessen Bewohner weitestgehend getötet. Crom, der Gott der Cimmerier mochte in der Vergangenheit über Ymir gesiegt haben, aber die Zukunft gehörte dem Nachkommen der Frostriesen! Den beiden bot sich ein Bild des Grauens: etwa zwei Dutzend ihrer Kriegsgefährten…auf dem kalten Fels liegend...tot…die Körper albtraumhaft entstellt. Und darunter erblickten sie auch einen der Clansmänner, deren Dorf sie unter Grimnirs Führung angegriffen vernichtet hatten – wenn auch unter großen Verlusten. Der mit einer Whyvern bestickte Clanskilt stach deutlich unter der Masse an blutiger Bekleidung hervor. „Verfluchter cimmerischer Hurensohn!“, brüllte Hyglaf, während sein Kamerad Leiff noch immer wie angewurzelt dastand und auf die vielen Toten starrte. „Bei Ymir, dafür wirst Du entmannt in die Anderwelt eingehen!“, sprach der vor Zorn und Wut außer sich geratene Krieger, dabei sein langes Messer ziehend. Er beugte sich über den bewusstlos am Boden liegenden Clansmann…“HA, er lebt noch! Leiff? … Leiff, komm her und hilf mir, diesen Hurensohn etwas zu verschönern!“ Zögerlich bewegte sich der Rothaarige auf die beiden zu, kniete neben seinem Waffenbruder: „Aber Hyglaf, hat der Erhabene denn nicht befohlen, alle Überlebenden zu ihm zu bringen? ... ich meine, wir sollten ihn nicht verärgern!“ „Ach, dieser Frostgeborene kann mir mal den Schildbuckel runterrutschen, sonst…“


    „SONST WAS?!“, donnerte es plötzlich hinter ihnen! Voller Furcht drehten die beiden Krieger sich zu der Stimme um, sanken sofort auf die Knie. Unbeholfen nestelte Hyglaf mit dem Messer an seinem Gürtel herum, nickte in Richtung des Clansmannes, den Blick aber starr auf dem Boden haftend: „Verzeiht mir, Erhabener Magni! Aber ich dachte es wäre besser, wenn…“


    „SCHWEIG, du Nichtsnutz! Das Denken überlasst denen, die es können! Leute wie deinesgleichen … ihr eignet euch nur zum Sterben, so wie deine unfähigen Brüder dort.“ Die schwere Axt des Ymirish deutete auf den Berg toter Vanir entlang des schmalen Bergpfades. „Grimnir persönlich hat befohlen, dass alle cimmerischen Überlebenden des Feldzugs zum Rad der Schmerzen gebracht werden sollen! Und bei Ymir, dieser Teufel hier hat eine ganze Kriegsgruppe alleine zur Strecke gebracht! Was für ein Sklave wird er dann erst unter dem Willen unseres stygischen Verbündeten sein?! … Los, hebt ihn auf und bringt ihn zum Lager zurück! Und der Schamane soll ihn nicht sterben lassen, oder mein Zorn wird ihn UND euch treffen!“ „Ja, Herr!“, entgegneten ihm die beiden eingeschüchterten Männer fast Flüsterton und führten den Befehl ihres Ymirish-Hauptmanns ohne weitere Verzögerung aus.



    -----



    „Was meinst du, Daol? Zwei Tage?“ Zögernd blickte der junge Cimmerier um sich, prüfte die verkohlten Überreste dessen, was mal das Langhaus von Clan Whyvern gewesen sein musste. „Wohl eher drei!“ … Kearn Wolfsauge nickte langsam…den Blick unentwegt auf die Zerstörung gerichtet, die sich ihnen bot. Hydallan und der alte Finn kamen von Osten durch die Ruinen des Dorfes auf ihren Anführer zu, Reave und Brig Baum von Westen. Der junge Ehmish blickte nur fassungslos um sich…versuchte zu realisieren, dass dies noch vor kurzem das Dorf eines der stärksten Clans im Conall Tal gewesen war. Das Wolfsrudel versammelte sich um seinen Häuptling…schweigend…abwartend. Kearn versank in dumpfes Brüten…die Schlacht um das Conall Tal bzw. den Blutpass war keine 2 Wochen her und doch hatte Grimnir sich rascher als gedacht von seinen Verletzungen erholt, war nach Süden ausgewichen und hatte mit einer neuen Kriegshorde grausam Rache für die erlittene Schmach genommen. Wallach Graubart, der Waffenmeister der Gruppe durchbrach die Stille als Erster. „Sieht so aus, als hätten wir jemanden verärgert, Welpe!“, entgegnete er zynisch. „Bei Crom, das haben wir! … Aber wer den Wind säht, wird den Sturm ernten! Dafür wird Grimnir bluten!“, antwortete Wolfsauge. Still blickte er in die Runde…sah in die grimmigen Gesichter seiner Freunde. Schweigend zog er sein Messer, schnitt sich tief in die linke Hand und presste die blutende Wunde als Zeichen der Trauer auf den verkohlten Stumpf des Langhaustürrahmens. Rammte den blutigen Speer in den Querbalken und begann die sterblichen Überreste der geschundenen Menschen des Clans für eine einfache Beerdigungszeremonie in den Ruinen des Dorfes vorzubereiten. Seine Gefährten folgten schweigend seinem Beispiel und erwiesen dem Clan Whyvern die letzte Ehre.


    „Hoffentlich begreifen Ros Crana und Slaine Langzahn nun, dass das gesamte Tal, ja, ganz Cimmerien in Gefahr ist!“, murmelte Kearn, als er die zerbrochene Klinge von Thoral Graumähnes Langschwert aufhob…




    …to be continued!

  • *hrrhrr* ... ja, ein eher kurzer Teil, aber der dritte wird dafür länger, versprochen ;)
    Der wird dann am Donnerstag, spätestens Freitag gepostet! Also noch a bisserl Geduld :)

  • Tales of the Cimmerian Wolfpack





    Part 3 – Escape from Slavery



    Schmerz….unsäglicher Schmerz. Das war die einzige Erinnerung an die vergangenen Wochen und Monate. Aber…wer vermochte schon genau zu sagen, wie viel Zeit seit dem Gemetzel am Blutpass vergangen war?! Schmerz und eine archaische, tief in seine Haut gebrannte Zeichnung - auf der rechten Schulter - mehr blieb dem Cimmerier nicht. Und nun war er hier an diesem unwirtlichen Ort, dabei hätte er doch bei seinen Ahnen an Croms Tafel sitzen sollen, nachdem er gut zwei Dutzend der rothaarigen Invasoren getötet hatte...nach dem Angriff auf seinen Clan…nachdem er selbst schwerste Verletzungen erlitten und zusammengebrochen war...ohnmächtig…sterbend! So dachte er.

    Thyrfing umklammerte das Ruder fester, als der Rhythmus der Trommeln sich stetig steigerte. Seine Handflächen waren schwielig und voller Splitter von dem harten Frondienst. Schweißperlen benetzten seine zernarbten Schultern und die Ketten an seinen wunden Hand- und Fußgelenken rasselten bei jedem Ruderschlag. Ein Galeerensklave…und kein Krieger mehr! Und wie auch er, so trugen alle anderen Sklaven dasselbe ungewöhnliche Mal auf der rechten Schulter. Doch während seine Leidensgenossen ganz im Banne des Males schienen, apathisch…teilnahmslos…ohne eigenen Willen, war der Eroberer davon offenbar unberührt. Verstellte sich…studierte…wartete auf seine Chance! Ein Tiger im Käfig, aber durch und durch ein wildes Tier! Sein Nebenmann, ein Turaner wie er hatte erfahren können, ächzte unter der ungeheuren Anstrengung. Er war erst wenige Tage hier, aber sein Ende zeichnete sich bereits deutlich ab…der Blick war leer, die Ruderschläge kraftlos. Thyrfing schnaubte seinen „zivilisierten“ Nebenmann verächtlich an. Was war denn die „Zivilisation“ an einem Ort wie diesem schon wert? Der Cimmerier hingegen, spürte mit jedem Herzschlag die unbändige Wut in seinem Inneren stärker. Bei Crom, sie allein hielt ihn schon seit geraumer Zeit am Leben und SIE allein ließ ihn die letzten Wochen überstehen. Wochen? Monate? Wie lange er nun bereits an Bord dieses Seelenverkäufers an die Ruderbank gekettet war, wusste er nicht. Jegliches Zeitgefühl war ihm durch die Eintönigkeit verloren gegangen. Einzig das dumpfe Dröhnen der Trommeln und die mörderischen Peitschenhiebe des sadistischen Rudermeisters namens Saddur bestimmten seinen Alltag.

    Die Luft war stickig und erfüllt von dem Gestank menschlicher Exkremente…es roch nach Erbrochenem, Schweiß…Blut und dem fauligen Geruch von Wundbrand. Ratten liefen unter den Ruderbänken hindurch und lebten von dem, was an diesem trostlosen Ort zu finden war. Und manchmal auch von den zahllosen Gefangenen, die dieser grausamen Knechtschaft zum Opfer fielen. Thyrfings Miene verfinsterte sich zu einer grimmigen Maske. Nur dunkel konnte er sich an die Geschehnisse von damals erinnern. Sein Clan war als einer der wenigen dem Ruf des blutigen Speeres – waren IHM, Kearn und seinen Wölfen – gefolgt und durch das Conall Tal gegen die Vanir und die Ymirish, ja, sogar gegen Grimnir selbst in die Schlacht gezogen. Denn wie fast jeden Winter in den letzten Jahren, zogen die Nordmänner in immer größer werdender Zahl plündernd und mordend nach Süden…nach Cimmerien…in seine Heimat.


    Cimmerien…dunkel erinnerte er sich an den Duft der immergrünen Nadelwälder in den kurzen Sommern. An die ständige und tief in den Gliedern steckende Kälte in den endlosen Wintern und das rötliche Glühen des großen Berges – Ben Morgh, Croms Thron – wenn die Sonne tief am westlichen Horizont versank. Früher war er einer der stärksten und ehrbarsten Krieger in seinem Clan gewesen, aber heute war er nur noch einer von vielen namenlosen Sklaven für einen fetten stygischen Sklavenhändler, der aber, wohl um seine eigene Börse etwas aufzubessern, eine ausgeprägten Neigung zum Piratentum hatte. Aber er war nicht der Kopf hinter Thyrfings Gefangenschaft war, sondern nur ein Mittelsmann – soviel wusste der Barbar bereits! Und während der Stygier und seine Söldner den sich aus der anfallenden Prise ergebenden Reichtum und Wohlstand genossen, musste der Krieger jeden Tag aufs Neue um sein Überleben kämpfen. Einen Kampf, den er durch die rauen Lebensbedingungen seiner Heimat durchaus kannte – wenn auch in anderer Form. Jahr für Jahr hielt die klamme Hand des Winters sein Land in eisigem Würgegriff gefangen. Sein Clan musste gegen die Invasoren aus dem Norden kämpfen, wenn sie überleben wollten. Und das taten sie. Verbissen… unterlegen…aber siegreich! Mit aller erbarmungslosen Gewalt, wie sie nur den Barbaren Cimmeriens gegeben war. Bis zu jenem Tag, an dem sein Clan mit den anderen Kriegshorden im Conall Tal zusammentraf, um gegen Grimnir persönlich ins Feld zu ziehen. Thyrfing und seine Clanbrüder liefen beim Angriff Seite an Seite mit anderen namhaften Stämmen gegen die Vanir und die Ymirish. Schilde schlugen aneinander…Stahl klirrte, Schwerter und Äxte krachten aufeinander…Männer wie Frauen schrien und kämpften, bluteten und starben. Die Erinnerungen an die Ereignisse am Blutpass nach der großen Schlacht gegen Grimnir waren unvollständig…lückenhaft und zum Teil wie von einem roten Tuch verdeckt…dem Schleier der Berserkerwut, welche jeden echten Krieger im Kampf überkommt und ihn bestehen lässt, während seine Gegner hingegen unter den Schwerthieben fallen. So auch die Vanirkrieger, die sich ihm entgegengestellt hatten. Tapfere Narren…ein Festmahl für seine scharfen und nach Blut gierenden Klingen, nichts weiter! Und doch, aus irgendeinem Grund war er nun hier. >>Bei Crom, ich werde in meine Heimat zurückkehren und herausfinden, was an diesem Tage geschehen ist!<< fuhr es ihm wieder und wieder durch den Kopf…hielt ihn wütend…hielt ihn am Leben!


    …


    Einige Zeit später durchlief ein Zittern das lange Schiff und riss Thyrfing aus seiner Gedankenwelt hoch. Schwer rollte der Seelenverkäufer inzwischen durch die starke See. Das Wetter war rasch umgeschlagen und durch die Ladeluke des Decks hindurch sah der Krieger nur bedrohliche Schwärze aufziehen – einzig zerrissen von grell aufleuchtenden Blitzen. Die Ruderer stöhnten unter der Anstrengung und die Aufseher trieben sie mit ihren Peitschen immer weiter und härter an, um der drohenden Gefahr zu entkommen. Heulend fuhr der mächtige Wind durch die Takelage. Der Turaner neben ihm wimmerte erbärmlich, als diesen die Peitsche des Aufsehers traf…wieder…und wieder…und wieder, bis er schließlich blutüberströmt neben Thyrfing zusammenbrach. Hier ist kein Platz für Schwäche und kein Platz für Erbarmen! Das wusste auch der Aufseher und überließ den Toten den Ratten.


    Bedrohlich begann das Holz bei dem stärker werdenden Seegang zu arbeiten, knarzte angsteinflößend. Auf dem Deck brüllte der fette Kapitän seine Befehle, hastig liefen die Seeleute in wildem Chaos durcheinander, um das Schiff für die schwere See zu rüsten. In wilder Hektik eilte auch der Rudermeister an den Reihen der Sklaven entlang und trieb seine Aufseher zu noch mehr Peitschenhieben an…Verbissen kämpfte die Besatzung gegen das drohende Unheil…und doch war es bereits zu spät. Das Schiff wurde von einem riesigen Brecher getroffen und schier endlose Wassermassen strömten innerhalb kürzester Zeit in das Unterdeck. Planken brachen und zerschmetterten die Knochen der nahe an den Bordwänden angeketteten Rudersklaven. Matrosen, von der Wucht des Wassers erfasst, wurden wie Laub in einem Orkan vom Oberdeck in die tobende See gespült...ertranken jämmerlich! Schreie…das Geräusch berstenden Holzes…umherwirbelnde Trümmer…der Geschmack salzigen Seewassers in seinem Mund…und dann…Dunkelheit!


    …


    Thyrfing erwachte langsam. Sein Schädel pochte wie verrückt, als die vernebelten Sinne nach und nach zu ihm zurückkehrten. Der Körper lebte, auch wenn sein Verstand es erst noch realisieren musste. Schmerz durchzuckte ihn bereits bei der geringsten Bewegung seiner verkrampften Glieder. Leichte Schnittwunden und von der Sonne verbrannte Haut bedeckten seinen muskelgestählten Körper. Sein Mund war trocken, die Kehle ausgedörrt, die Lippen rissig. Um ihn herum ein Bild der Verwüstung: leblose und aufgedunsene Körper, an denen die Möwen und Krustentiere bereits herumpickten…Wrackteile…Unrat…Tod. Doch mittendrin, der Cimmerier! Am Leben und erst am Anfang seiner Reise zurück in seine Heimat. Einer Reise ins Ungewisse und voller Gefahren…SEINER Reise auf dem Weg des Stahls, wie er schon bald erfahren würde…



    to be continued…

  • hrrhrr... ja, mal gucken wann es weitergeht. Schlaue Leser werden ja auch bemerkt haben, dass ich Elemente aus dem Spiel direkt in den Stories verbaue, der nächste Abschnitt ist also schon fast vorprogrammiert :)
    Da schreibe ich zurzeit dran herum, Status: 85%. Danach geht aber erst richtig die Post ab, hihi ... :)


    Mich freuts wenn's gefällt. Für Kritik und Anregungen bin ich aber natürlich offen, schickt mir als Resonanz doch dann und wann auch mal ne PM! (Sonst werd ich noch Größenwahnsinnig und will nen Pulitzer-Preis, haha!)



    Greetz

  • Tales of the Cimmerian Wolfpack


    Part 4 – Tortage



    Noch immer lag eine bleierne Schwere in den Gliedern des Kriegers. Er hatte den Zorn der tosenden See überlebt und war nun an diesen fremden Gestaden gestrandet. Mehr tot als lebendig schleppte er sich weiter ans Ufer, doch der Barbar klammerte sich mit unbändiger Macht ans Leben. Nach kurzer Zeit war er schon wieder soweit bei Kräften, dass er ohne Hilfe gehen konnte. Immer wieder und wieder blickte er auf die weite See…hörte den Ruf seiner Heimat in seinen Gedanken. Dachte an seinen Clan…an das ausgestoßene Wolfsrudel von Kearn…ob sie sie Schlacht am Hoathplateau gegen Grimnirs Horde überlebt hatten? Erst durch sie waren die Clans Cimmeriens zusammengerückt…hatten alte Fehden und Feindschaften vergessen…die großen Clans: Clan Conarch, Clan Goram, Galla…Morgh und Whyvern – sein Clan! Bei Crom, selbst die Lacheishi waren mit ihnen in den Kampf gezogen. Und nun war er hier und starrte in die Dunkelheit des nahen Urwaldes. Er würde diesen durchqueren müssen, wenn er zurück in seine Heimat gelangen wollte! Wenn er zurück nach Cimmerien wollte um sich an seinen Peinigern zu rächen! Aus dem Innern des Urwaldes drangen gutturale Tierlaute und entfernter Trommelschlag primitiver Eingeborener an seine Ohren. Diese Insel wurde von schlimmeren Wesen heimgesucht als Piraten und Sklavenhändlern, das war ihm sofort klar. Schon sehr bald würde er sich davon selbst überzeugen können, denn sein Weg in die Freiheit führte mitten durch diesen grünen Moloch hindurch.


    Prüfend durchsuchte er die wenigen Wrackteile nach noch brauchbaren Gegenständen…der Sturm hatte jedoch nicht viel in einem Stück gelassen. Sparren…Spannten…zertrümmerte Ruderbänke und verwesende Körperteile, an denen sich die Maden und Strandkrebse labten. Er fand schließlich ein schweres Ruder, kürzte es kurz oberhalb des Blattes und schwang es ein paar Mal…mit beiden Händen haltend wie eine lange Klinge. <<Ironie des Schicksals>>, dachte er bei sich. Ausgerechnet der Gegenstand, an den er wochenlang angekettet gewesen war, würde ihm nun als Mittel zum Zweck dienen! In Gedanken sah er die Schlachtfelder Cimmeriens vor sich… um ihn herum gefallene Vanir, die seinen mächtigen Klingen zum Opfer gefallen waren. Seine Clansmänner die in wildem Zorn gegen die Ymirish voranstürmten…ein Knacken im nahen Unterholz ließ ihn jedoch instinktiv aufhorchen und hinter einem geborstenen Rumpfstück in Deckung gehen. Wie nach jedem großen Sturm nahten die Aasgeier: Gesetzlose, Plünderer…Piraten, auf der Suche nach brauchbarer Beute, stapften deutlich hörbar den Dschungelpfad herunter…direkt auf den Strand, direkt auf Thyrfing zu. Eine Flucht war zwecklos…verstecken ebenfalls, dazu war der Strand zu breit und die wenigen Rumpfteile, die vom Schiff übrig waren, zu vereinzelt. Entschlossen erhob er sich…die Muskeln spannten sich und traten wie Stahlseile hervor, als er sich weithin sichtbar auf den Strand stellte, um seine Gegner zu erwarten…auf cimmerische Art: angreifend, nicht verteidigend! Ein einsamer Wolf, bereit die Beute zu packen! Die Piraten bemerkten ihn augenblicklich und kamen laut grölend und waffenziehend auf ihn zu – wähnten sie ihn doch als wehrlose Beute!

    <<Hedaaa, Bursche! … Siehst aus als würdest Du auf dem Sklavenmarkt ein hübsches Sümmchen abgeben! Komm und zier Dich nicht, dann tun wir Dir auch nicht weh, harr harr…>> grölte der Stämmigste von Ihnen.


    Thyrfing zog unterdessen eine imaginäre Linie im Sand <<Bei Crom, bis hierhin und nicht weiter!>> knurrte er grimmig.


    Andernfalls…doch da sprang der erste der Bewaffneten direkt auf ihn zu, das rostige Schwert hoch erhoben, um den Cimmerier mit dem großen bronzenen Knauf bewusstlos zu schlagen. Mit pantherhafter Gewandtheit drehte Thyrfing sich aus der Schlagrichtung heraus, schwang seine primitive Waffe in großem Bogen und ließ sie mit aller Kraft auf den Nacken seines Gegners niederfahren. Mit martialischem Knacken hörte er die Wirbel seines stämmigen Kontrahenten bersten und sah den erschlafften Körper und dessen rostige Waffe in den heißen Sand fallen. Adrenalin schoss in seinen Körper…das Blut des Kriegers durchströmte ihn…noch drei! Die verbliebenen Schurken hielten kurz inne, von der unvermuteten Gegenwehr kurzzeitig irritiert. Bruchteile später stürzten sie sich mit lautem Gebrüll auf ihr vermeintliches Opfer. Behände duckte Thyrfing sich unter einem Schwerthieb hinweg und rammte seinen Ellenbogen in die Rippen des angreifenden Piraten, so dass dieser laut keuchend hinter ihm in den Sand fiel. Der Cimmerier besaß mit dem 6 Fuß langen Ruderschaft die größere Reichweite und stieß dem Zweiten in der Vorwärtsbewegung das eisenverstärkte Ende in das schutzlose Gesicht. Knackend brachen diesem die Nase und der Kiefer, Blut spritzte und raubte dem fast besinnungslosen Mann die Sicht. Doch noch bevor er überhaupt reagieren konnte, war der Barbar direkt an ihm dran und rammte im das nachgezogene Ende des Ruders tief in die Kehle. Gurgelnd und am eigenen Blut erstickend sank der Pirat endgültig zu Boden. Der Letzte der Bande war ein wenig schneller als seine Vorgänger und traf mit seiner Keule Thyrfing an der ungeschützten Seite, so dass dieser für einen kurzen Augenblick das Gleichgewicht verlor und taumelnd auswich. Blut sickerte in kleinem Rinnsal über seine Haut…fachte das Feuer des Kampfes nur weiter an. Unterdessen rappelte sich der gestürzte Seeräuber wieder auf, um seinem Kumpanen zur Hilfe zu eilen. Zwei mächtige Schwünge verschafften dem Barbaren den nötigen Raum und wertvolle Sekunden für seinen letzten vernichtenden Angriff. Ein schneller Seitschritt nach links brachte ihn aus der unmittelbaren Gefahrenzone heraus und verhinderte so, in die Zange genommen zu werden. Geschickt parierte er 2 Keulenschläge, bevor er mit einem mächtigen, zweihändig geführten Schlag seiner Waffe den Schädel seines Gegenübers zertrümmerte. Im Rückschwung schlug er dem Letzten der Schurken den schartigen Säbel aus der Hand und ein kräftiger Tritt in den Unterleib ließ diesen wie einen nassen Sack erneut zu Boden gehen. Laut schreiend schmetterte Thyrfing diesem das Ruder mit einer Aufwärtsbewegung ins Gesicht, so dass dieser mit zertrümmertem Gebiss rücklings im Sand landete. Wie ein Tiger war der Cimmerier über seiner Beute, packte den Wehrlosen am Hals und brach diesem mit der gnadenlosen Kraft seiner bloßen Hände das Genick wie einen dürren Zweig.


    Schnaufend erhob er sich der Clansmann…wischte sich Schweiß und das Blut der Gefallenen aus den Augen. Der ganze Kampf hatte weniger als eine Minute gedauert und doch war er es, der noch aufrecht da stand, während die vier Halsabschneider in ihrem eigenen Blut tot im Sand lagen.


    <<Folge Deiner Bestimmung, Kriegsherr…>>


    Kaum mehr als ein Flüstern…aber dennoch deutlich zu hören. Ein alter Mann, mehr als 50 Schritte von ihm entfernt. Thyrfing blickte sich um und sah den grauhaarigen Alten direkt an…wortlos zeigte dieser auf den Weg in den dampfenden Urwald, drehte sich langsam um und ging zurück einer armseligen Hütte.


    <<Geh nach Tortage…triff dort Valeria von der Roten Bruderschaft und folge deinem Schicksal!>>


    Bei Crom, er würde diesen seltsamen alten Mann wiedersehen, das wusste er!


    ……………………………………

  • Kurze Zeit später, mehrere tausend Meilen entfernt, in einem uralten Gewölbe in Stygien


    <<Meister? … Meister?>> Vorsichtig näherte sich der Leibeigene seinem Herren, vor Angst am ganzen Leibe zitternd. Sein Herr und Gebieter – Toth Amon – lag auf einem mit kostbarer Seide belegten Diwan und erwachte langsam aus der Traumwelt des schwarzen Lotus. Schwarz-violette und süßlich duftende Nebelschwaden lagen noch in der Luft. Schwarze Kerzen flackerten unheilvoll und warfen ihr spärliches Licht auf ein wahres Sammelsurium von Büchern, Schriftrollen, alchemistischen Zutaten und Möbelstücken. <<Wie kannst Du es wagen mich zu stören! Hinfort, du nichtsnutziger Wurm!>> <<M…M…Meister, es tut mir Leid, Euch bei Euren tiefsinnigen Überlegungen zu stören, aber wir haben Nachricht aus der südlichen See erhalten. Offenbar ist die nächste Ladung für eure Armee bei einem Sturm vor den Barachan Inseln gesunken. Euer Kontakt in Tortage glaubt, dass einer eurer ältesten Widersacher daran beteiligt sein könnte!>> Hektisch gestikulierte der Sklave, während er seinem Herren Bericht erstattete.


    <<So?>> Langsam drehte sich der Zauberer zu seinem Untergebenen um. <<Kalanthes, Kalanthes, wirst du dieses Kampfes denn niemals müde? Alter Narr, ich habe Dich in der Vergangenheit besiegt und werde es wieder tun! … Bei Set!>> Der Leibeigene tänzelte nervös von einem Fuß auf den anderen. <<Aber Herr, es gibt noch etwas zu berichten…offenbar ist nicht die ganze Ladung verloren. Ein Subjekt hat überlebt. Es handelt sich dabei um einen dieser aufsässigen Cimmerier, die eine von Grimnirs Kriegshorden am Blutpass vernichtet haben. So wie es scheint, hat das Mal keine Macht mehr über ihn!>>


    Nachdenklich zog Toth Amon die Stirn kraus…überlegte kurz.
    <<Nun, dieser einfache Sterbliche wird sich schon bald wieder daran erinnern, wer sein Herr und Meister ist! Sagt Mithrelle, sie soll sich darum kümmern…und wenn sie keinen Erfolg haben sollte…tötet ihn! Und nun geh. Ich habe wichtigeres zu tun!>>
    <<JA, mein Herr und Gebieter!>>, antwortete der Knecht und verlies geräuschlos die unheimliche Kammer seines Meisters.


    ……………………………………


    to be continued…

  • Ok, also ich sitze an meinem nächsten Part...und ich glaube der wird besser, als alles bisher hier geschriebene *schnüff schnüff...bin ich das?* Aber ich brauche etwas Hilfe und zwar Namen, die mir partout nicht mehr einfallen wollen (ich glaub ich werde alt). Vielleicht kann mir da ja jemand aushelfen:


    - Schmied auf Tortage, direkt vor der Stadt?
    - der Priester auf dem Hügel, direkt vor Tortage-Stadt über dem Eingang zu den Katakomben (Weinkeller)?
    - der Vanir-Schiffsführer im Hafen, dort, wo der Kran steht?
    - Die Wache die tagsüber direkt am Stadttor von Tortage-Stadt steht und einem Quests gibt? brauche ich nicht mehr
    - Wie heisst der Wirt in der Taverne zum räudigen Köter?


    Thx und greetz



    ACHTUNG --- EDIT, bitte beachten!


    Die Story ist fertig, brauche nur noch die Namen zwecks einsetzen! Es sind 6 Seiten A4, knapp 3500 Wörter aber einfach nur GEIL, das verspreche ich! Also rasch he rmit dem Input, ich will posten! ;)

  • EDIT:


    So, hier ist er nun, der nächste Teil der Thyrfing Story ;) Ich hoffe er gefällt Euch! Und ja, es ist etwas mehr Text, aber ich hatte entsprechende Inspiration beim Schreiben! *g*


    Viel Spaß beim Lesen!

  • Tales of the Cimmerian Wolfpack

    Part 5 – The Battle for Tortage


    Die List hatte funktioniert…kaum dreißig Männer waren am Stadttor zurückgeblieben. Einige waren Späher und zur Bewachung des Torbogens abgestellt worden, doch die meisten standen müßig auf der Wallmauer, um den Angriff Stroms auf die Rebellen zu beobachten. Ein großer, einbeiniger Mann stieg auf Krücken die Treppen hinauf. Auf halbem Weg blieb er stehen, um die kleine Gruppe besser herankommen zu sehen.

    <<Wenn ihr Euch beeilt, Herr, könnt ihr sie noch erreichen!>>

    Er nannte Thyrfing einen Herrn, weil er genau das vor sich sah. Er sah einen Kriegsherrn! Keine Ähnlichkeit war mehr mit der zerlumpten und ausgemergelten Gestalt geblieben, die vor einigen Wochen am Strand von Tortage gestrandet war…

    Nur wenige Männer konnten in den Kampf ziehen, so wie er es tat. Es waren Anführer, Grafen, Könige und Herren. Die Männer, die genügend andere Männer getötet hatten, um das Vermögen anzuhäufen, das notwendig war, um Kettenhemden, Helme und Waffen zu kaufen. Und auch nicht irgendeine Kettenrüstung. Thyrfings Kettenhemd war ein Relikt der längst versunkenen Hochkultur von Acheron und kostete einen Mann wohl mehr als den Preis eines Kriegsschiffs. Er hatte es unlängst in den nahen Ruinen dieser versunkenen Zivilisation einem namenlosen Schrecken entrissen. Nadini, die Hexenmeisterin, hatte das Metall mit Sand und Essig gescheuert, so dass es nun wie Silber glänzte. Der Saum des Kettenhemdes reichte bis an seine Knie und daran hingen achtunddreißig kleine Amulette. Einige waren aus Knochen, einige aus Wal-Elfenbein und einige aus Silber, aber alle hatten einst an den Hälsen tapferer Feinde gehangen, die er im Kampf getötet hatte. Und nun trug er sie, damit ihn die früheren Besitzer erkennen würden, wenn er einst in Croms große Halle käme. An seinem Hals hing ein kleines, bronzenes Schmuckstück: ein Ring mit einem eingelassenen Phönix. Ein wahrhaft jämmerliches kleines Ding, angelaufen von den Jahrhunderten, in denen es verborgen in den antiken Ruinen dieser Insel gelegen hatte und doch war es sein wertvollster Besitz. Der Helm war hingegen überaus prachtvoll. Er war so glänzend poliert, dass er die Augen blendete, mit Einlegemustern aus Silber und gekrönt mit einem silbernen Wolfskopf. Turach, der Schmied hatte ihn eigens für den Cimmerier angefertigt. Wenn ein Feind ihn getötet und diesen Helm genommen hätte, er wäre augenblicklich reich geworden. Die Armschienen waren aus blauem Stahl und goldene Reifen und Runenmuster zogen sich auf ihnen entlang. Sie zeugten von den Männern, die Thyrfing getötet hatte und dem Ruhm und Reichtum, der ihm dadurch zuteil geworden war. Wie so oft in Hyborien, konnte ein Mann sein Schicksal mit scharfem Stahl in die eigenen Hände nehmen. Und der Clansmann war seiner Bestimmung bis zu diesem Punkt gefolgt, ganz wie der alte Eremit Kalanthes es im prophezeit hatte. An seiner Linken hing ein Langschwert, an seiner Rechten ein Kurzschwert, auf dem Rücken hing ein schwerer Schild aus Lindenholz, mit einem Schildbuckel aus blauem Eisen und einem Lederbezug, auf dem eine Whyvern – sein Clanswappen – aufgestickt war. Und als er auf das Tor zuschritt, hatte er die aufgehende Sonne im Rücken, so dass der Schatten lang auf die mit Unrat übersäte Straße geworfen wurde.

    Er war wieder ein Kriegsherr in all seiner Pracht, er war gekommen, um zu töten und niemand am Tor ahnte es!

    Sie sahen sie kommen, doch sie hielten sie für die Ihren. Die meisten Feinde standen oben auf den Wällen, nur fünf von ihnen waren unten beim offenen Tor geblieben und alle sahen Stroms Streitmacht nach, die Richtung Hafen zog, um die Rebellen zu töten. <<Sigurd!>>, rief er. <<Nimm deine Männer und töte diese Scheißer im Tordurchgang.>> Ein entschlossenes Grinsen überzog Sigurds Gesicht. <<Soll ich das Tor schließen?>>, fragte er. <<Nein…lass es offen.>>, antwortete der Clansmann.

    <<Hat keine Furcht…in der nächsten Welt werden wir alle Götter sein!>> Überrascht sah Ninus ihn an und überlegte vermutlich, woher diese Behauptung stammen möge. <<Wir werden bei Mitra sein>>, stellte er richtig. <<In Eurer Anderwelt vielleicht, aber nicht in meiner!>>, sagte er. <<Es gibt nur ein Reich nach dem Tod, Herr Thyrfing.>>

    <<Dann lasst mein Totenreich dieses EINE Totenreich sein!>>, antwortete der hünenhafte Krieger. Und in diesem einen Moment wusste Ninus, dass Thyrfings Wahrheit die Wahrheit war und er Unrecht hatte. Er hatte Unrecht. Er bewegte sich nicht auf das Licht zu, er entfernte sich davon…sie gingen auf die große Weltenverwirrung zu, das wurde dem Priester in diesem Moment klar. Als sie näher an den Feind herangekommen waren, begann Thyrfing laut zu rufen: <<Ein Totenreich für Männer! Ein Totenreich für Krieger! Ein Totenreich, in dem die Schwerter blitzen! Ein Totenreich voll Grausamkeit…voller Leichen-Götter! Ein Reich des Todes! Bei Crom!!>>

    Alle starrten ihn an…Freund und Feind! Sie starrten ihn an und mussten ihn für irrsinnig gehalten haben. Der Rausch des Kampfes hatte ihn gepackt, als er die Treppe auf der rechten Torseite hochstieg und der Mann mit der Krücke ihn fassungslos angaffte. Der Cimmerier trat ihm brutal die Krücke weg, so dass der Krüppel fiel. Sie klapperte die Treppe hinab und einer seiner Männer trat sie im hohen Bogen, so dass sie bis an den Fuß des Torbogens flog. <<Ehre und Stärke, Clan WHYVERN!>>, brüllte der Krieger und lächelte unter den Wangenstücken seines Wolfshelms, dann zog er sein Langschwert und seine Männer begannen mit dem Töten.


    …………………………


    Thyrfing wusste, dass er einen Schildwall hätte bilden sollen, doch irgendein Gefühl trieb ihn vorwärts. Er brüllte…brüllte seinen Namen, den seines Clans und sein Schwert sang sein gieriges, blutdürstiges Lied…und er war ein Kriegsherr! Das Glück der Schlacht. Der Rausch…der Wahn. Es bedeutet nicht nur, einen Feind zu überlisten, es bedeutet sich zu fühlen wie ein Gott…wie Crom, stark und mächtig! Valeria hatte den Cimmerier einmal danach gefragt und mit ihren langen Fingern sein Gesicht zärtlich berührt und gelächelt. <<Ist es besser als das?>>, hatte sie gefragt. <<Das Gleiche.>>, hatte Thyrfing ihr geantwortet. Aber es ist nicht das Gleiche. In der Schlacht setzt ein Mann alles aufs Spiel, um Ruhm zu gewinnen. Im Bett setzt er gar nichts aufs Spiel. Die Freude ist vergleichbar, aber die Freuden mit einer Frau sind flüchtig, während der Ruhm der Schlacht ewig währt! Männer sterben, Frauen sterben, alle sterben…aber der Ruhm lässt den Mann weiterleben, der ihn errungen hat und genau deshalb brüllte der Clansmann seinen Namen, als sein mächtiges Schwert sich die erste Seele raubte. Sie gehörte einem großgewachsenen Mann mit einem angeschlagenen Helm und einem Speer mit langer Klinge, den er unwillkürlich nach ihm schleuderte, genauso unwillkürlich, wie Thyrfing seinen Vorstoß mit dem Schwert abwehrte und ihm 6 Fuß kalten Stahls in die Brust stieß. Dann tauchte ein Mann zu seiner Rechten auf, doch er rammte ihn mit einem Schulterstoß zu Boden…stampfte auf seinem Schritt herum, während er sein Kurzschwert zusätzlich zog, um einen Schlag von links abzuwehren. Er trat über den Mann hinweg, dessen Schritt er zu Brei zertrampelt hatte, die Schutzmauer des Walls auf seiner Rechten, wo er sie haben wollte und vor ihm waren die Feinde.

  • Der Cimmerier warf sich furchtlos auf sie. <<Thyrfing…>>, brüllte er, <<Thyrfing vom Clan Whyvern!>> Er forderte den Tod förmlich heraus in diesem Moment. Sein Vater, Kjartan Ragnarson, hatte ihm im Kindesalter einmal erklärt, ein Mann könne im Angesicht des Todes nur eines tun: lächeln und ihm furchtlos entgegentreten! Weil er allein angriff, war der Feind auch bald hinter ihm, aber in diesem Moment war er unsterblich! Die Zeit hatte sich verlangsamt, die Gegner bewegten sich wie Schnecken. Er brüllte immer noch, als sich sein runenverziertes Langschwert in das Auge eines Mannes bohrte, bis es auf die Knochen der Augenhöhle traf. Das Kurzschwert – immerhin auch noch gute 4 Fuß Stahl – schwang er nach links, um einen Streich auf sein Gesicht abzuwehren. Er hielt den Axthieb auf und die mächtige Klinge senkte sich. Kraftvoll stieß er vorwärts, um die Lederweste des Mannes zu durchdringen, dessen Hieb er gerade abgewehrt hatte. Er drehte dabei die Klinge und während sie Blut und Eingeweide aus ihm herausbohrte trat er einen Schritt nach links, ließ die Waffe einfach stecken, schwang den schweren Schild nach vorn und rammte damit das nächste Opfer. Der Mann taumelte benommen rückwärts. Das Schwert in seiner Rechten beschrieb einen weiten Bogen und krachte gegen die Körperpanzerung des Mannes. Redrik folgte mit Blicken gebannt Thyrfings Klinge, die immer weiter ihre tödlichen Bahnen zog. Er sah das Entsetzen auf den Gesichtern der Gegner, er sah den fleischgewordenen Tod auf dem Wall wüten. Thyrfings Kontrahent wollte zurückweichen, aber dessen Kameraden behinderten ihn beim Rückzug. Der Cimmerier lächelte grimmig und zog die lange Klinge durch sein Gesicht. Blut sprühte in den Morgenhimmel und beim Rückschwung schlitzte er ihm die Kehle auf. Zwei Männer schoben sich an dem Sterbenden vorbei und im Gegensatz zu ihren Kameraden waren SIE keine Narren. Ihre Schilde berührten sich, während sie auf den Clansmann zukamen…wollten ihn an die Festungsmauer drängen und dort mit ihren bronzebeschlagenen Schilden festnageln. Diese beiden wussten, wie sie ihn töten konnten und sie wollten es tun. Doch Thyrfing lachte nur. Er lachte, weil er wusste, was sie vorhatten, aber sie schienen so langsam zu sein und so rammte er ihnen seinen Schild entgegen…sie dachten, sie hätten ihn in der Falle und warfen sich mit aller Kraft nach vorn. Doch der Eroberer trat mühelos einen Schritt zurück, ließ seine Gegner straucheln, da der Gegendruck plötzlich fehlte. Sein Schwert stieß vor wie eine giftige Viper und die blutverschmierte Klinge bohrte sich erbarmungslos in die Stirn des Mannes auf der linken Seite. Thyrfing fühlte, wie sein Knochen brach, sah seinen Blick glasig werden, hörte, wie polternd sein schwerer Schild zu Boden fiel…er schwang sein Schwert nach rechts, doch der zweite Mann fing diesen Hieb ab. Er stieß seinen Schild entgegen, weil er hoffte, den Cimmerier aus dem Gleichgewicht bringen zu können, aber genau in diesem Moment ertönte von links lautes Gebrüll. <<Für Mitra! Für die Freiheit!>> Es war der Priester und hinter ihm schwärmten Redriks Männer über das weitläufige Bollwerk. <<Du verdammter heidnischer Narr!>>, schrie Ninus ihn nur an.

    Thyrfing lachte nur. Ninus’ Bronzestab fuhr in den Arm seines Gegners und die Schwertklinge des Kriegers schlug diesem den Schild aus der Hand. Er hatte einen guten Helm, an dessen Seite Rabenflügel befestigt waren. Sein Bart war goldfarben, seine Augen waren blau – offenbar hatte Strom auch Æsir-Söldner in seinen Diensten. Und in diesen Augen stand das Wissen von seinem bevorstehenden Tod, während er sich mühte, mit dem gebrochenen Arm sein Schwert zu heben. <<Halt Dein Schwert gut fest>>, sagte Thyrfing zu dem Nordmann. Er nickte kurz, bevor der Mitrapriester ihm den Schädel zerschmetterte. Thyrfing ließ sein Langschwert gegen seinen Schild krachen und lachte vor Kampfesfreude laut auf. Einer seiner Männer – Leorfic, sein Waffengefährte – grinste ihn an. <<Amulette, Herr?>>, fragte er. <<Das dort…>>, antwortete sein Gegenüber und deutete auf den Mann mit den Rabenflügeln am Helm. <<Er ist tapfer gestorben, ich nehme seines!>>

    <<Herr?>>, fragte Leorfic, dabei über den Toten gebeugt.

    <<Ja?>>

    <<Ihr habt uns einst erklärt, dass es den Tod bedeutet, den Schildwall zu verlassen…und IHR habt den Schildwall verlassen!>>, sagte er nahezu vorwurfsvoll. Der Barbar richtete sich zu seiner vollen Größe auf und berührte seine verzierten Armschienen. <<Du bleibst am Leben…>>, erklärte er ihm barsch, <<indem Du die Regeln befolgst. Und Du verschaffst Dir Ansehen, Junge, indem Du sie brichst! Wenn ich einst in Croms heilige Hallen eingehe und dann vor ihm stehe, dann zählt nur noch das!>>

    Während der Cimmerier dies sprach, sah er vor sich, dass Stroms Männer auf den Aufruhr hinter sich aufmerksam geworden waren, angehalten hatten und zum Tor zurückblickten. Die Stadt brannte inzwischen an vielen Orten. Der Geruch des Todes hing in den Straßen, Waffengeklirr hallte von den Innenhöfen wieder. Da tauchte Ninus neben ihm auf. <<Lasst uns den hässlichen Lumpen dort oben doch endlich loswerden>>, sagte er und deutete dabei auf das Banner mit der roten Hand – Stroms Wappen – welches von der Stadtmauer herabhing. Redrik zog es hoch und warf es achtlos in eine Blutlache. <<Wir werden sie wissen lassen, dass die Stadt einen neuen Herrn hat!>> Er hob sein dreckiges Kettenhemd und zog ein gefaltetes Banner mit dem Wappen der Roten Bruderschaft – Valerias Wappen – darunter hervor und befestigte es. <<Mitra sei gepriesen!>>

    Sigurd kam zu ihnen herauf. <<Schließen wir nun das Tor?>>, fragte er erneut.

    <<NEIN!>>, antwortete Thyrfing. <<Strom soll uns angreifen. Wir werden als freie Männer sterben und nicht wie feige Hunde, sollte Valeria sich nicht vom Hafen aus zu uns durchkämpfen können, bei Crom!>> Grimmig betrachtete er das Torhaus.

    <<Ihr habt zwanzig Männer,>>, erklärte er Ninus, <<um diesen Turm hier zu verteidigen. Der Rest kommt mit mir und bildet im Durchgang einen doppelten Schildwall. Bei Crom, beeilt Euch, die Bastarde kommen! Jeder von Euch, der die Hosen voll hat kann gehen!>> Sie waren nur wenige, aber sie platzten fast vor Kriegerstolz und hatten geschworen, Tortage wieder zu einem freien Handelsplatz zu machen. Sie waren wenige. Aber sie blieben. Alle.

    Thyrfing trat aus dem Schildwall heraus und ging ein paar Schritte in die Stadt herein. Er stand erhöht über den Truppen von Strom und zeichnete sich gegen den Himmel ab. Die wolkenverhangene Sonne war hinter ihm, doch ihr bleiches Licht spiegelte sich auf dem Silber seines Helmes und verlieh der langen Klinge in seiner Hand einen matten Schein. Er stand über ihnen. Ein Herr in voller Pracht, ein Mann in Rüstung, ein Krieger, der andere Männer zum Kampf herausfordert und er sah hinter den Feinden – im Bereich des Hafens – keine verbündeten Truppen. Er packte seinen runenverzierten Schwertgriff fester…starrte auf Stroms Männer, dann schlug er die Schwertklinge gegen seinen Schild. Drei Mal ließ er sie donnernd gegen den Schild fahren und das Geräusch wurde mehrfach von der Stadtmauer hinter ihm zurückgeworfen. Dann drehte er sich um und nahm wieder zwischen seinen Männern Aufstellung. Sigurd und Turach zu seiner Linken, Redrik zu seiner Rechten. Schild an Schild. Und mit Zornesschreien und dem Gebrüll von Männern, die den Sieg vor Augen haben, rückte Stroms Horde an…um sie zu töten.